
Testfazit
Ein gut gepolsterter, luftiger Einstiegsstuhl mit praktischem Netzrücken und integrierter Kopfstütze. Er überzeugt mit unkomplizierter Nutzung, ordentlichem Sitzkomfort in kürzeren Sitzphasen und handlicher Bauweise. Für preisbewusste Nutzer ist er eine solide Wahl. Längere Arbeitstage über acht Stunden allerdings zeigen Grenzen – etwa bei der Verstellbarkeit der Armlehnen oder dem fehlenden tiefen Lendenhalt. Mechanik und Rollen funktionieren sauber, ein wirklich robustes Premiumgefühl bleibt aber aus.
Die besten Bürostühle sind auf unserer Übersichtsseite nach Preisklassen sortiert.
Wie wir getestet haben
Getestet wurde über mehrere Wochen im Büro- und Homeoffice-Alltag. Die tägliche Nutzung umfasste zwischen sechs und acht Stunden, verteilt auf Schreibtischarbeit, Tippen und gelegentliche Videokonferenzen. Bewertet wurden:
- Langfristiger Sitzkomfort
- Ergonomie von Rückenlehne und Kopfstütze
- Einstellungsmöglichkeiten
- Materialqualität und Verarbeitung
- Bewegungsfreiheit und Geräuschverhalten
- Alltagstauglichkeit
Getestet wurde die Standardvariante in Schwarz mit Netzrücken. Die Testperson ist 185 Zentimeter groß und wiegt 110 Kilogramm.
Pros und Contras
Der erste Eindruck
Aus der Verpackung heraus macht der Stuhl einen aufgeräumten und funktionalen Eindruck. Einzelteile wie Fußkreuz, Sitzfläche und Rückenrahmen sind übersichtlich angeordnet und wirken sauber verarbeitet. Die Montage gelingt mit wenig Werkzeug und ist in wenigen Schritten erledigt. Schon beim ersten Sitzen zeigt sich ein weicher Polsterkomfort, kombiniert mit der leichten Elastizität des Netzrückens. Die Kopfstütze fügt sich optisch stimmig ein. Das Gesamtbild wirkt schlicht, aber stimmig. Keine auffälligen Designmerkmale, aber ein brauchbarer Eindruck für den täglichen Einsatz.
Design und Verarbeitung
Das Modell kombiniert eine schwarze Netzlehne mit gepolstertem Sitz und sichtbaren Kunststoffelementen. Die Materialwahl entspricht dem, was in dieser Preisklasse zu erwarten ist. Kunststoffe sind leicht, wirken aber funktional stabil. Der Netzrücken lässt etwas Flexibilität zu und sorgt für Luftzirkulation im oberen Rückenbereich. Rollen und Gasdruckfeder arbeiten beim ersten Eindruck zuverlässig und ohne Geräusche. Auch bei leichtem Zurücklehnen bleibt die Konstruktion stabil. Die klappbaren Armlehnen wirken durchdacht und erleichtern das Arbeiten an kleinen Schreibtischen. Insgesamt bleibt der Aufbau solide, ohne überdurchschnittliche Materialqualität.
Sitzkomfort
Die Sitzfläche ist angenehm weich gepolstert und erlaubt bequemes Sitzen für mehrere Stunden. Der Bezug fühlt sich glatt an und hält auch bei höheren Temperaturen ein stabiles Klima. Im Rücken entsteht durch die Netzfläche ein spürbarer Luftaustausch, was bei längerem Sitzen für Erleichterung sorgt. Die integrierte Kopfstütze dient eher zur gelegentlichen Entlastung, bleibt aber durch ihre feste Position eingeschränkt anpassbar. Armlehnen bieten eine einfache Ablage, unterstützen aber keine ergonomische Armhaltung bei längerem Arbeiten. Für konzentriertes Arbeiten über mehrere Stunden hinweg reicht der Komfort aus, bei täglichen Ganztagessitzungen zeigt sich jedoch der Unterschied zu höherwertigen Modellen.
Armlehnen
Die Armlehnen lassen sich nach oben wegklappen. Das erleichtert das Arbeiten an Tischen mit geringer Tiefe oder bei häufigem Positionswechsel. Eine Höhenverstellung ist nicht vorgesehen. Auch seitliche Justierungen oder Drehfunktionen fehlen. In der Praxis genügt diese einfache Lösung für gelegentliches Aufstützen. Wer den ganzen Tag an der Tastatur sitzt und auf eine ergonomisch einstellbare Armposition angewiesen ist, wird hier Kompromisse machen müssen. Immerhin bleibt die Mechanik stabil, und der Klappmechanismus funktioniert leichtgängig.
Ergonomie im Detail
Das Sitzprofil unterstützt eine aufrechte Haltung im unteren Rücken, ohne zusätzlichen Lendenhalt. Die Rückenlehne gibt bei leichtem Zurücklehnen etwas nach, bleibt ansonsten in fixer Position. Eine Synchronmechanik ist nicht vorhanden. Die Kopfstütze dient in erster Linie der Nackenentlastung bei Pausen oder kurzen Rückneigungen. Höhen- oder Winkelverstellung sind nicht vorgesehen, entsprechend bleibt die Anpassung begrenzt. Für kürzere Sitzphasen bietet der Stuhl ausreichend Bewegungsfreiheit, bei ganztägiger Nutzung fehlen gezielte Stützfunktionen.
Schwächen
Im Alltag zeigt sich der Stuhl funktional, aber begrenzt in seinen Möglichkeiten. Die Armlehnen bieten nur eine einfache Klappfunktion. Eine genaue Anpassung an Körperhaltung oder Sitzhöhe bleibt aus. Die Sitzfläche fällt vergleichsweise kurz aus, was bei größeren Personen zu einer ungünstigen Druckverteilung führen kann. Auch die Rückenlehne bleibt in ihrer Funktion starr. Eine dynamische Bewegung oder feinfühlige Stützwirkung entsteht nicht. Bei gelegentlicher Nutzung bleibt das Modell praktikabel, im Dauerbetrieb treten die strukturellen Grenzen klar hervor.
Gleichwertige Stühle
In ähnlicher Preisklasse finden sich weitere Netzrückenmodelle mit einfacher Ausstattung. Der Yaheetech Drehstuhl verfolgt ein ähnliches Konzept mit atmungsaktivem Rücken, fester Polsterung und reduzierten Verstellmöglichkeiten. Auch der IntimaTe WM Heart bietet vergleichbare Funktionen, ergänzt aber meist eine etwas tiefere Sitzfläche. Unterschiede liegen vor allem in der Mechanik und der Qualität der Rollen. Wer vor allem auf Preis achtet und nur gelegentlich sitzt, erhält mit dem SONGMICS Modell eine solide Basis. Für regelmäßige oder längere Einsätze lohnen sich Alternativen mit mehr Einstellspielraum.
Gesamteindruck
Im SONGMICS Büro-Stuhl Test bestätigt sich der Eindruck eines günstigen, aber zweckmäßigen Modells. Kopfstütze, Polsterung und Netzrücken sorgen für brauchbaren Komfort im Alltag. Die Beweglichkeit der Armlehnen erhöht die Flexibilität am Arbeitsplatz. Im Gegenzug fehlen präzise Einstellmöglichkeiten für Sitzposition, Rückenwinkel und Armauflage. Für den Einstieg oder das gelegentliche Homeoffice reicht das Gesamtpaket aus. Bei intensiver oder langfristiger Nutzung zeigt sich jedoch, dass der Sitzkomfort nicht mit höherklassigen Modellen mithalten kann. Wer gezielt auf Ergonomie setzt, sollte sich im mittleren Preissegment umsehen.
FAQ zum Ergotopia NextBack
Nein. Sie lassen sich nur hochklappen, um den Stuhl näher an den Tisch zu schieben.
Laut Produktseite liegt die Sitzhöhe zwischen 45 und 54,5 Zentimetern.
Bis zu einer Körpergröße von etwa 185 Zentimetern passt die Sitzfläche noch ausreichend. Darüber hinaus kann es im Oberschenkelbereich zu Einschränkungen kommen.
Ja. Die Rückenlehne lässt sich leicht nach hinten bewegen und arretieren. Eine echte Synchronmechanik ist nicht vorhanden.